Die Haut, das grösste und schwerste Organ eines Menschen, ist eine lebende Schutzhülle, etwa 2 Quadrat-Meter gross, bis zu 12 kg schwer und ein paar Millimeter dick. Ohne sie wären wir nicht lebensfähig. Auch die wichtigen Rezeptoren für Schmerz, Temperatur und der Tastsinn befinden sich in der Haut.





Hauptaufgaben der Haut

  • Schutzfunktion: Die Haut schützt den Körper vor äusseren Einflüssen wie Druck und Stössen, UV-Strahlung, Kälte, Wärme, Wasserverlust, Giftstoffen und Mikroorganismen. Ausserdem sorgt die Haut dafür, dass wir nicht austrocknen: Ohne diese Barrierefunktion würde der Körper ca. 20 Liter Flüssigkeit pro Tag verlieren.

  • Regulierung des Wärmehaushalts/Temperaturregulation: Die Körpertemperatur wird konstant gehalten, indem sich Blutgefässe der Haut bei Kälte verengen oder bei Hitze erweitern. Über das Schwitzen erfolgt eine Kühlung des Körpers durch Verdunstung. Auch Gefühlsregungen drücken wir über unsere Schutzhülle aus. Zum Beispiel werden wir rot vor Wut, blass vor Schreck oder schwitzen vor Angst.

  • Regulation des Wasserhaushalts: Die Haut schützt den Körper davor, zu viel Flüssigkeit zu verlieren, indem sie über die Schweissproduktion Wasser und Salze abgibt.

  • Wahrnehmung der Sinne: Die Haut ist unser grösstes Sinnesorgan. Über die Haut nehmen wir Berührungen, Temperaturreize, Schmerzen, Druck und Wärme sowohl als auch Kälte war.

  • Immunabwehr: In der Haut befinden sich viele Zellen des Immunsystems, die wichtig für die körpereigene Abwehr sind. Unter diesen befinden sich die Mastzellen, Langerhans-Zellen und T-Zellen.

  • Stoffwechsel- und Speicherfunktion: Die Haut dient als Speicherorgan für Fett, Kohlenhydrate, Flüssigkeiten und Salze. Ausserdem ist sie an der Vitamin D – Bildung und Entgiftung beteiligt.

  • Kommunikation: Die Haut ist sehr wichtig für das äussere Erscheinungsbild. Sie dient dem emotionalen Informationsaustausch durch Körpersignale wie Erröten oder Erblassen und sie gibt Auskunft über die psychische ("Spiegel der Seele") und körperliche Verfassung. Am deutlichsten zeigt sich dies im Gesicht, Hals oder Brustbereich.





Hautaufbau

Unsere Haut besteht grob eingeteilt aus drei Schichten: Der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subcutis).

Wasser-Fett-Schicht
Über der Oberhaut (Epidermis) liegt eine dünne Wasser-Fett-Schicht, die die Haut geschmeidig hält und vor Bakterien und Pilzen schützt. Sie besteht aus Sekreten der Schweiss- und Talgdrüsen. Diese Oberfläche schützt die Haut vor dem Eindringen von Bakterien und Pilzen und kann Wasser abperlen.

Oberhaut - Schutzschild
Die Oberhaut (Epidermis) ist im Durchschnitt etwa 0,1 Millimeter dick. Die oberste Schicht der Oberhaut besteht aus 90% Keratinozyten – Hornzellen, die in fünf Schichten übereinanderliegen. Diese Hornzellen sind abgestorbenen Zellen, die verhornt und miteinander verklebt sind. Sie bilden einen sehr widerstandsfähigen Schutz gegen mechanische und chemische Reize. Die Hornzellen teilen sich ständig und produzieren Nachschub für den Schutzschild. So kann sich die Epidermis monatlich erneuern. Die Hornzellen ruhen auf der Basalmembran, der Grenzschicht zur darunterliegenden Lederhaut. Über diese Membran werden Nährstoffe aufgenommen und Stoffwechselrückstände entsorgt. Die Oberhaut enthält keine Blutgefässe, dafür aber die Pigmentzellen beziehungsweise Melanozyten, die den braunen Farbstoff Melanin für den Sonnenschutz bilden. Diese Melanozyten liegen in der untersten Zellschicht der Oberhaut. Melanin gibt unserer Haut die Farbe und sorgt bei Sonneneinstrahlung für Bräunung.

Lederhaut - Robust, elastisch und empfindsam
Die Lederhaut (Dermis) besteht aus zwei Lagen: einer dünnen oberen Zone (Zapfenschicht) aus lockerem Bindegewebe und einer dickeren unteren Schicht (Netzschicht) mit horizontalen Bündeln kräftiger Bindegewebsfasern, den kollagenen Fasern. Die Lederhaut dient der Ernährung und Verankerung der Epidermis. Blut -, Lymphgefässe sowie Nervenfasern mit speziellen Endorganen für die Wahrnehmung von Druck, Berührung, Schmerz, Temperatur und Jucken liegen in der Lederhaut. Das Bindegewebe enthält wesentliche Hautbestandteile wie Hyaluronsäure und Proteine wie Kollagen und Elastin. Diese Hautkomponenten sind verantwortlich für die Elastizität, den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und die Hautstruktur. Auch die Haarbläschen, Talg- und Schweissdrüsen sind hier verankert.

Unterhaut - der Fettspeicher
Die Unterhaut (Subcutis) genannt, besteht vor allem aus lockerem Binde-, und Fettgewebe und verbindet die Haut mit darunterliegenden Strukturen. Durch den hohen Anteil an Fettzellen, die als Kälteschutz und Energiespeicher dienen, wird diese Hautschicht auch als Unterhautfettgewebe bezeichnet. Das Unterhautfettgewebe besteht aus einer festen Anzahl von Fettzellen. Das Fett dient als Energiespeicher und Wärmeisolator. Die Unterhaut ermöglicht zudem die Verschiebbarkeit der Haut. Ebenfalls verlaufen die größeren Blutgefässe und die dickeren Nervenfasern in der Unterhaut.