Hautkrebs wird in drei häufige Formen unterschieden:
Das Basaliom (weisser Hautkrebs), das Plattenepithelkarzinom (weisser Hautkrebs) und das Melanom (schwarzer Hautkrebs).
Die Differenzierung erfolgt danach, aus welchen Hautzellen sich der Tumor bildet.
Basaliom
Das Basaliom gehört insbesondere bei hellhäutigen Personen zu den häufigsten Tumoren der Haut. Das Basaliom tritt bei Frauen und Männern gleich häufig auf. Diese Form von Krebs nimmt meist einen ungefährlichen Verlauf und neigt selten zur Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen).
Entstehung des Basalioms
Auslösende Faktoren sind eine genetische Veranlagung sowie eine verstärkte UV-Belastung der Haut. Ein anderer bekannter Auslöser ist Röntgenbestrahlung der Haut. Ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Basaliomen besteht bei langfristiger medikamentöser Herabsetzung der Immunantwort des Körpers und verschiedenen Erbkrankheiten. Das Basaliom entwickelt sich langsam über Monate bis Jahre. Wie bei allen Hautkrebsformen ist die frühzeitige Erkennung und Behandlung sehr wichtig, um eine Heilung zu erzielen.
Symptome und Erkennung
Basaliome können ein unterschiedliches Aussehen annehmen. Typischerweise sind sie charakterisiert als hautfarbene, bis rötlich-bräunliche, glänzende Knötchen. Im späteren Verlauf kann das Basaliom dann aufbrechen und zerfallen. Bleibt das Basaliom unbehandelt, breitet es sich in der Haut aus und kann in das umgebende Gewebe einwachsen. Darunterliegende Strukturen, wie Knorpel oder Knochen, können so zerstört werden.
Plattenepithelkarzinom
Das Plattenepithelkarzinom der Haut ist ein bösartiger Tumor, der lokal zerstörend wächst und metastasiert, also Tochtergeschwülste bildet. Er tritt zu 90 Prozent im Gesicht auf und findet sich bei Männern häufiger als bei Frauen. Der Altersgipfel liegt derzeit bei 70 Jahren. Bei fünf Prozent der Betroffenen kommt es zu einer Metastasierung, wobei nahezu immer die nahe gelegenen Lymphknoten zuerst befallen werden.
Entstehung des Plattenepithelkarzinoms
Auslösende Faktoren sind eine genetische Veranlagung mit lichtempfindlicher Haut sowie insbesondere eine verstärkte UV-Belastung über Jahre hinweg (chronische Sonnenbestrahlung). Im Unterschied zum Basaliom beginnt das Tumorwachstum des Plattenepithelkarzinoms meist auf dem Boden vorbestehender Hautveränderungen, die als Präkanzerosen bezeichnet werden.
Die mit Abstand wichtigste Präkanzerose stellt die aktinische Keratose, eine Verhornungsstörung der Haut, dar. Eine weitere Frühform des Plattenepithelkarzinoms ist die Hauterkrankung Morbus Bowen. Sie ist durch das Bild eines Ekzemherdes charakterisiert und erinnert manchmal an eine Schuppenflechte. Es gibt allerdings noch eine Reihe anderer Präkanzerosen, aus denen sich unterschiedlich häufig Plattenepithelkarzinome entwickeln.
Wie das Basaliom entwickelt sich auch das Plattenepithelkarzinom meist langsam über Monate bis Jahre und befällt, beziehungsweise zerstört bei langen Krankheitsverläufen auch tiefe Gewebestrukturen.
Symptome und Erkennung
Das Bild des Plattenepithelkarzinoms ist ähnlich variabel wie das Bild des Basalioms, die Grösse des Tumors hängt naturgemäss von der Bestandsdauer ab. In typischen Fällen sind Plattenepithelkarzinome schmutzigfarbige, groben Knoten mit einer warzigen und rissigen Oberfläche. In manchen Fällen kann es zur Ausbildung von massiven Krustenauflagerungen kommen. Bei Plattenepithelkarzinomen fehlen typischerweise Symptome wie Schmerzen und Juckreiz.
Melanom
Das Melanom ist ein bösartiger Tumor und die gefährlichste Form von Hautkrebs. Es geht von den pigmentbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten, aus.
Entstehung des Melanoms
Die Ursachen für die Entstehung sind derzeit noch nicht genau bekannt. Diskutiert werden zum einen Umwelt-Faktoren, wobei hier in erster Linie die UV-Bestrahlung zu nennen ist, zum anderen genetische Faktoren, die in manchen Fällen die Entstehung eines Melanoms begünstigen können. Als Risikogruppen gelten Personen mit heller Hautfarbe, Personen mit vielen Muttermalen und direkte Verwandte von Patienten mit Melanomen.
Das Melanom kann prinzipiell an jeder Stelle der Haut auftreten. Häufiger Sonnenbrand erhöht das Melanom-Risiko deutlich. So ist das Melanom bei Männern häufiger am Rücken lokalisiert, während es bei Frauen öfter am Unterschenkel auftritt.
Symptome und Erkennung
Das Melanom der Haut beginnt in der Regel als pigmentierter Fleck, der mit der Zeit erhaben wird und knotig werden kann. Im Unterschied zum gutartigen Muttermal ist das Melanom in der Regel asymmetrisch, unregelmässig begrenzt, vielfarbig und grösser als sechs Millimeter im Durchmesser. Diese Unterschiede zwischen gutartigem Muttermal und Melanom finden in der sogenannten ABCD-Regel ihren Niederschlag (Asymmetrie, Begrenzung, Color/Farbe, Diameter/Durchmesser).
Entwicklung von Krebszellen
Ausschlaggebend für die Einteilung der Hautkrebsarten sind die Zellen, aus denen sich die Tumoren entwickeln. Doch wieso entwickelt sich aus Zellen, Tumoren?
Als Krebs bezeichnet man Krankheiten, bei denen sich Zellen unkontrolliert teilen und dabei gesundes Gewebe zerstören oder verdrängen. Bei solchen Tumor- oder Krebszellen ist die Abstimmung von Wachstum, Teilung und Zerstörung im Zellverband ausser Kraft gesetzt. Grund dafür sind genetische Veränderungen des Erbguts (Mutationen), meistens verursacht durch einen Fehler in der Basenabfolge der DNA. Etwa 5’000 der insgesamt 23’000 Gene des Menschen überwachen die korrekte Abfolge der Basenpaare in der DNA nach jeder Replikation, entscheiden über die Notwendigkeit von Reparaturvorgängen, halten den Zellzyklus an, bis die Reparaturen ausgeführt sind, und leiten gegebenenfalls den programmierten Zelltod (Apoptose) ein, falls die Reparatur nicht zum Erfolg führt. Mutationen im Erbgut können jedoch verhindern, dass die Apoptose korrekt abläuft. Die geschädigten Zellen sterben nicht, sondern teilen sich weiter. Durch Mutationen kann die Zelle zusätzliche Eigenschaften ausbilden, die eine Behandlung der Tumorerkrankung erschweren, zum Beispiel die Fähigkeit, unter Sauerstoffmangel zu überleben, eine eigene Blutversorgung aufzubauen (Angiogenese) oder aus dem Verband auszuwandern und sich in fremden Geweben wie Knochen, Lunge oder Gehirn anzusiedeln(Metastasierung).