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Blasen

Bei einer Blase (lat. Bulla, Hautblase) handelt es sich um krankhafte, flüssigkeitsgefüllte Veränderungen über dem Hautniveau, welche eine Grösse von mindestens fünf Millimetern aufweisen. Durch „ständige“ Reibung (wenn man zum Beispiel neue Schuhe kauft) reibt sich die oberste Hautschicht von den anderen Hautschichten ab, bis ein kleiner Hohlraum zwischen den Hautschichten entsteht. Dieser Hohlraum füllt sich mit körpereigenem Gewebewasser, was die oberste Haut ausbeult, so dass eine für uns Menschen bekannte „Blase“ entsteht. Diese Blase kann in jeder der drei Hautschichten auftreten. Die subkornealen Blasen liegen unterhalb der Hornschicht, intraepidermale Blasen befinden sich innerhalb der Oberhaut (Epidermis) und die subdermale Blase (Bulla, Hautblase) liegt unterhalb der Lederhaut.






Schnittwunden

Eine Schnittwunde ist eine mechanisch durch äussere, scharfe Gewalt (Schnittverletzung) entstandene Wunde. Schnittwunden können unterschiedlich tief sein: Es können nur die oberen, aber auch alle Schichten der Haut durchtrennt sein. Zusätzlich können Blutgefässe, Nerven oder Sehnen verletzt sein. Eine Schnittwunde hat meistens glatte Ränder.


Phasen der Wundheilung
  • Latenzphase, Blutstillung (Hämostase)

  • Entzündungsphase (exsudative Phase)

  • Granulationsphase (Proliferationsphase)

  • Reparative Phase (Epithelisierungsphase)

  • Narbenbildung



Latenzphase, Blutstillung
Anfangs bluten die zerstörten Blutgefässe heftig. Dies trägt dazu bei, Fremdkörper aus der Wunde zu spülen. Kurze Zeit später verengen sich jedoch die verletzten Gefässe, um den Blutverlust zu vermindern. Die Verengung führt zur Bildung von Blutgerinnseln, welche die Blutgefässe abdichten. Gleichzeitig wird die Blutgerinnung eingeleitet, um die Blutung zu stoppen. Danach weiten sich die Blutgefässe wieder aus.

Blutgerinnung
Die Blutgerinnsel, welche die Gefässe verschliessen, bestehen hauptsächlich aus Thrombozyten, die sich aufgrund ihrer Oberflächenstruktur miteinander verbinden können. Mit chemischen Signalen locken sie zudem noch mehr ihrer Artgenossen in den Wundbereich. Da die Thrombozyten-Gerinnsel jedoch nicht ausreichend fest sind, um die Wunde zu verschliessen, bildet sich als Nächstes ein Netz aus Fibrinfasern. Dieses Netz zieht sich langsam zusammen und führt damit zu einer Verengung der Wundränder.





Entzündungsphase (Exsudative Phase)
Durch die beschriebenen Vorgänge erwärmt sich die Wunde und schwillt an. Gleichzeitig wandern Granulozyten (bestimmte weisse Blutkörperchen zur Fremdkörperabwehr), Makrophagen (Fresszellen), Lymphozyten und andere Zellen der Immunabwehr in die Wunde ein. Sie beginnen nun damit, Fremdkörper und Erreger zu beseitigen. Es tritt vermehrt Wundsekret (Flüssigkeit) aus der Wunde, das Bakterien, abgestorbene Zellteile und weisse Blutkörperchen enthält.





Granulationsphase (Proliferationsphase)
Die gute Wundheilung setzt eine ausreichende Durchblutung voraus. Deshalb beginnt nach einigen Tagen die Neubildung von Blutgefässen. Dieser Vorgang wird als Vaskularisation bezeichnet. Von den Wundrändern aus bauen sich Collagenfasern entlang dem früher gebildeten Fibrinnetz auf und bilden neues Bindegewebe. Darin lagern sich weitere Zellen ein. Es entsteht körniges Granulationsgewebe, das die Wunde von unten her füllt und sich allmählich zusammenzieht. Dadurch schliesst sich die Wunde weiter.





Reparative Phase (Epithelisierungsphase), Narbenbildung
Am Schluss bildet sich auf der Wundoberfläche durch die so genannte Epithelisation eine neue Hautschicht. Als Ergebnis aller Vorgänge entsteht eine Narbe. Sie überragt die gesunde Haut zuerst und sinkt mit der Zeit durch Straffung des Bindegewebes ein. Das Narbengewebe unterscheidet sich deutlich von der umgebenden Haut, da es keine Haar- oder Schweissdrüsen und auch keine Melanozyten (Pigmentzellen) enthält.








Verbrennungen

Eine Verbrennung ist in der Medizin eine Schädigung von Gewebe durch übermässige Hitzeeinwirkung. Diese kann durch heisse Gegenstände, Flüssigkeiten (Verbrühung), Dämpfe oder Gase, Flammeneinwirkung und Explosionen, starke Sonneneinstrahlung (Sonnenbrand), elektrischen Strom oder Reibung entstehen.




Verbrennungen werden nach Grad unterteilt:
  • 1. Grad: Rötung und leichte Schwellungen der Haut, Schmerzen, nur die Epidermis ist betroffen, vollständige Heilung

  • 2. Grad: Blasenbildung mit rotweissem Grund, starke Schmerzen, die Epidermis und Dermis sind betroffen, vollständige Heilung oder mit Narbenbildung (wenn die Verbrennung bis in die Lederhaut eingedrungen ist)

  • 3. Grad: schwarz-weiss-Nekrosen/Blasen, keine bis nur geringe Schmerzen, da Nervenendigungen zerstört sind. Dermis und Subkutis betroffen, irreversibel

  • 4. Grad: Verkohlung, keine Schmerzen, alle Hautschichten und darunterliegende Knochen/Faszien betroffen, irreversibel








Verbrennungszonen
  • Koagulationszone (Zone der Nekrose): alle Proteine werden denaturiert und miteinander verklumpt

  • Stasezone: zunächst wie unbeschädigtes Gewebe, jedoch Stillstand der Versorgung von Organen oder Organteilen mit Blut, Fortschreiten der Nekrose

  • Hyperämie: von freigesetzten Entzündungsmediatoren (leiten die Entzündungsreaktion eines Gewebes ein) hervorgerufen