Ein Tattoo – Farbpigmente in der Lederhaut
Tätowieren bedeutet, mit einer spitzen Spezialnadel durch die Oberhaut (Epidermis) zu stechen und im selben Arbeitsschritt den Tattoo-Farbstoff in die darunterliegende Schicht der Lederhaut (Dermis) einzubringen. Bei diesen Stichen handelt es sich um oberflächliche Verletzungen, die in der Regel als Zwicken oder leichtes Brennen wahrgenommen werden. Heutzutage sind nur streng geprüfte, nicht toxische oder krebserregende Farbpigmente zugelassen.
Damit eine Tätowierung permanent bleibt, ist wichtig, dass die Tiefe des Einstichs genau eingeschätzt wird. Wird die Farbe zu oberflächlich in die Haut gestochen, wird sie im Zuge der regelmässigen Zellerneuerung der Oberhaut wieder abgetragen und fällt mit den Hautschuppen ab. Auch zu tiefe Einstiche in die Unterhaut (Subcutis) sind problematisch, da es dadurch zu Blutungen kommt und die Farbstoffe später im Zuge des Heilungsprozesses mit der Lymphflüssigkeit ausgeschwemmt werden. Nur liegt die Oberhaut nun mal auf dem Weg zur Lederhaut, die Oberhaut muss also beim Tätowieren verletzt werden.
Was bei einer Tätowierung bleibt, sind die Farbpigmente, die sauber in die Lederhaut gestochen und weder abtransportiert noch abgestossen wurden.
Farben werden „gefressen“
In der Lederhaut (Dermis) sind sogenannte Fibrozyten (unbewegliche Zellen des Bindegewebes) enthalten. Das sind Bindegewebszellen, die auch für die Bildung von Kollagen (Strukturprotein) zuständig sind. Hier wird die verbliebene Tattoo-Farbe von Fresszellen der weissen Blutkörperchen, den Makrophagen, als Fremdkörper erkannt.
Diese Makrophagen „fressen“ nun die Farben. Das heisst, die Farben werden vollständig umschlossen und verkapselt. Treten keine äusseren Einflüsse auf, bleiben die Pigmente dort ein Leben lang unverändert in den Fibrozyten erhalten.